Projektbeispiel II — Gasthaus zur Post

Schmiedgasse 5, Irsee, Lkr. Ostallgäu

Das ehemalige Amtshaus des Klosters Irsee mit Schankgerechtigkeit wurde 1779, wie die dendrochronologische Untersuchung ergab, neu erbaut.
Unter einem Dach befinden sich Gaststube, Küche, Wohnräume und der Rossstall; die an den Stall anschließende Scheune wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jh. abgebrochen.
Ein kleiner Teil des Kellers stammt noch von einem Vorgängerbau, die anderen Gewölbekeller gehören zum Neubau von 1779.

Das stattliche zweigeschossige Gebäude mit sieben Fensterachsen zur Straße und sechs Achsen im Ostgiebel wurde um 1900 zur Betreibung eines moderneren Gastbetriebs umgebaut, und dafür mehrere Räume im Obergeschoss zu einem Tanzsaal zusammengefasst.
Aus der Erbauungszeit haben sich im Erdgeschoss zwei Bretter- Leistendecken mit quadratischen Feldern, die Stuckdecken im Obergeschoss und das Dachwerk mit liegendem Stuhl im 1. Dachgeschoss und stehendem Stuhl im zweiten Dachgeschoss, sowie einige Türen und das Treppenhaus mit Brettbalustern erhalten.

Als weiteres bauzeitliches Detail ist der schöne schmiedeeiserne Ausleger an der Südostecke des Hauses mit dem Wappenadler des Reichsstiftes Irsee zu erwähnen.
Ein besonderes Kleinod zur Baugeschichte des Hauses ist ein im Besitz des Hauseigentümers befindliches Ölgemälde von 1779, das die Maurer und Zimmerer bei der Fertigstellung des Rohbaus zusammen mit dem Gebäude zeigt.

Neben dem verformungsgerechten Aufmaß wurde hier die dendrochronologische Untersuchung und eine Gefügeuntersuchung über Befunde mit dem Ergebnis eines Bauphasenplans und eines detaillierten Berichts mit Fotodokumentation durchgeführt.

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